Wo liegt Oberschlesien?
Flagge und Wappen
Warum also gerade Oberschlesien und nicht Schlesien?
Kurzer Abriss der Geschichte
Bis 1918 – Schlesien bis zum Großen Krieg
Die Geschichte Oberschlesiens lässt sich gut mit dem Jahr 875 beginnen, als die schlesischen Gebiete zum Großmährische Reich kamen. Später, bis 1194 wechselte Schlesien abwechselnd zwischen böhmische und polnische Vorherrschaft, mit Perioden einer schlesischen Unabhängigkeit. Von 1194 bis 1627 (mit kleinen Unterbrechungen) ist Schlesien de facto unabhängig. Im Jahr 1627 kam Schlesien unter österreichische Herrschaft, was eine stete Kürzung unserer Souveränität nach sich trug, welche bis heute fortwährt. Nachdem Preußen den Ersten Schlesischen Krieg gewonnen hatte, kam 1742 der Großteil Schlesiens zu Preußen. Mitte des 18. Jahrhunderts tauchten in Oberschlesien die ersten Kohlebergwerke auf, womit die industrielle Revolution in Schlesien begann. Im 19. Jahrhundert ist Oberschlesien eine der am stärksten industrialisierten Regionen der Welt.
1918-1939 – Oberschlesiens Traum von Unabhängigkeit
1918 verliert Deutschland den Ersten Weltkrieg, was zur Folge hat, dass Schlesiens größter Feind – Polen – wieder auf der politischen Landkarte auftaucht. Die Schlesier, die die Schwäche des besiegten Deutschlands konstruktiv nutzen wollen, gründen Organisationen für eine Freistaatlichkeit Oberschlesiens. Die schlesischen Forderungen werden auf der Friedenskonferenz im französischen Versailles vorgelegt. Es fällt der Vorschlag für eine Volksabstimmung in Oberschlesien, mit den Wahlmöglichkeiten: Verbleib bei Deutschland, Angliederung an Polen, sowie der Bildung eines souveränen oberschlesischen Staates. Diesem Vorschlag stimmten die Briten, Italiener und Amerikaner zu, die Franzosen stimmten dagegen, da Sie sich gewiss waren, dass bei diesem Szenario die Mehrheit für eine Unabhängigkeit Oberschlesiens stimmen würde. Im Interesse Frankreichs lag, jedoch dass dieses wirtschaftlich starke Gebiet an Polen – ihrem neuen Verbündeten – fiele. Frankreich, mit seinem finalen Stimmrecht setzte in seinem Interesse durch, dass als Wahlmöglichkeiten bei der Volksabstimmung nur Deutschland und Polen übrigblieben. 1921 kommt es zur Volksabstimmung bei der 59,6 % der Stimmen für den Verbleib bei Deutschland fielen. Dieses Szenario war sowohl für die Polen wie auch für die Franzosen sehr ungünstig, deswegen waren sie für solch eine Eventualität auch vorbereitet gewesen. Sie fabrizierten einen sogenannten “Aufstand”, warfen einen Tag vorher vom polnischen Militär degradierte Soldaten über die Grenze und nötigten zwangseingezogene Schlesier gegen ihre Landsleute zu kämpfen. Infolge dieses Bürgerkrieges forderten die Polen eine Teilung Oberschlesien, bei welcher der wirtschaftlich reichste Teil an Polen fallen sollte, was auch geschah. In der zwanzigjährigen Zwischenkriegszeit war Oberschlesien zwischen Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei aufgeteilt.
Nach 1939 – Dunkle Zeiten
Während des Zweiten Weltkrieges befindet sich ganz Oberschlesien in den Grenzen des Dritten Reiches. Infolge des Zweiten Weltkrieges überweist Stalin, als Zwangsentschädigung für die im Osten an die Sowjetunion gefallenen Teile Polens, den Großteil nicht nur Ober-, sondern aber auch Niederschlesiens an Polen. Nahezu die ganze Bevölkerung Niederschlesiens sucht Rettung in Deutschland, oder wird dazu gezwungen dort Zuflucht zu finden. Die Lage in Oberschlesien ist ähnlich, jedoch fliehen nicht alle. Die Polen begannen direkt nach dem Krieg mit der Polonisierung, verbaten die deutsche Sprache, diejenigen die das Slawoschlesische sprachen, konnten ebenfalls weder auf irgendwelche bessere Behandlung in der Arbeit noch in der Gesellschaft hoffen. Zwischen 1945 und 1952 gab es in Schlesien polnische Konzentrationslager, in denen – willkürlich als Feinde des polnischen Volkes betrachtete – Schlesier misshandelt wurden. Schlesier wurden dazu gezwungen ihre Sprache, sowie Kultur zu vergessen.